Drei Präsidenten – zwei Konzerte
Restroom Singers und Gäste begeistern ihre Tea-Time Besucher gleich zweimal
Mit dem Frühling ist das so eine Sache. Man erwartet, dass die frostigen Temperaturen verschwinden und die Sonne strahlt, doch darauf kann man sich nicht immer verlassen. Zuverlässiger sind da schon die Restroom-Singers, die in jedem Jahr (fast) pünktlich zum kalendarischen Frühlingsbeginn ihre Tea Time-Konzerte veranstalten.
In diesem Jahr hatten wir die große Freude, mit Frau Dr. Elke Bartels und ihrem Vorgänger Rolf Cebin zwei ehemalige und in Alexander Dierselhuis den aktuellen Duisburger Polizeipräsidenten begrüßen zu können. Zusammen mit den übrigen Besuchern erlebten drei Präsident*innen ein Konzert, welches reich an Höhepunkten war und die Zuhörer begeisterte.
Unter der Leitung von Musikdirektor Axel Quast, welcher einige Titel der Restroom-Singers selbst arrangiert hatte, liefen die neun übrigen Sänger des Ensembles zur Höchstform auf. Wie immer bot das Programm etwas für jeden Geschmack, seien es die gefühlvollen Titel wie „Caravan of Love“, „Lullaby“ von Billy Joel im Arrangement der King’s Singers und Sir Elton Johns „Can you feel the love tonight“, die humorvollen Stücke wie „Bratislava Lover“, in welchem Günter Grundmann als Solist glänzte, die eher politischen Werke wie „Sto Perigjiali“ von Mikis Theodorakis und das in „Frieden“ umgetextete Lied „Freiheit“ von Westernhagen oder die abschließenden Stücke der Comedian Harmonists – das Publikum kam auf seine Kosten und belohnte die Sänger und ihren begleitenden Pianisten Martin Fratz mit donnerndem Applaus und Standing Ovations.
Ein besonderes, ebenso gefeiertes Highlight war der Auftritt unserer Gäste, der „Netten Koketten“. Das aus Charlotte Welling und Valerie Barth bestehende Duo glänzte mit humorvollen, gefühlvollen, frivolen und zuweilen makabren Chansons u. a von Friedrich Hollaender und Georg Kreisler, was die Besucher ausnahmslos begeisterte. Wer würde nicht gern seine Wange an die Wange von Charlotte legen, doch wenn man hört, was sie von Neandertalern hält, mit der Hand des Geliebten anstellt, oder wenn sie sich als Kleptomanin eure Sachen aneignet… dann lässt man doch lieber Vorsicht walten, auch wenn Valerie noch so schön „eine kleine Sehnsucht“ besingt.
Die Besucher der beiden Konzerte in Duisburg-Meiderich und eine Woche später in Neukirchen-Vluyn erlebten fast drei Stunden (!) uneingeschränkten Vergnügens, und wieder einmal äußerten sie, dass wir uns selbst übertroffen hätten. Na, wenn das keine Aufforderung ist, im nächsten Jahr noch eine Schüppe draufzulegen, wie man hier im Revier sagt. An uns soll’s nicht liegen.
Jörg Ziemer