Restroom Singers bei heimatlichem Weihnachtskonzert gefeiert
Es ist nichts weiter als ein böses Gerücht, wenn gesagt wird, dass wir Restroom Singers nur in Berlin, Dresden, Nürnberg oder anderswo weit entfernt weihnachtliche Lieder vortragen würden. Weit gefehlt! Wir konnten am Samstag, den 16.12.2023 nach einigen Jahren Pause wieder ein Weihnachtskonzert in der Kulturhalle Neukirchen-Vluyn veranstalten.
Natürlich hatten wir uns etliche Gedanken um den Ablauf gemacht und uns insbesondere gefragt, wer neben uns auftreten könnte, denn das Datum der Veranstaltung war mit gleichartigen Events bereits überfrachtet. Von unseren beiden „Stammpianisten“ stand glücklicherweise Dirk Wedmann zur Verfügung, und auf Anregung unserer zweiten Tenöre Rolf Holz und Ralf Krause fragten wir bei dem Rheinhausener Chor „Pianoforte“ an, bei dem die beiden ebenfalls singen. Wahrscheinlich ist unseren beiden Helden erst nach Zusage ihres Chores aufgefallen, was sie sich damit aufgebürdet hatten – sie standen buchstäblich permanent auf der Bühne und hatten keine Zeit zu verschnaufen, bewältigten aber beide Programme bravourös. Chapeau!
Der dritte, dessen Leistung sich meine Bewunderung verdiente war unser „Rookie“ Wolfgang Hofstetter im ersten Bass, der nicht nur in Berlin-Marzahn bei den Konzerten mit dem Gemischten Chor der Polizei Berlin mitgehalten hatte, sondern auch das Repertoire unseres „Heimspiels“ (immerhin 12 Lieder) sechs Monate nach seinem Eintritt hervorragend meisterte. Wenn ich im Anschluss exemplarisch einige Titel nenne, können sich Insider ein Bild seiner Leistung machen.
So sangen wir nicht nur „Cantique pour Noel“ von Adolphe Adam, „Panis Angelicus“ von Cesar Franck und von Udo Jürgens „Ihr von Morgen“ und das humoristische „Merry Christmas allerseits“, sondern auch diffizile musikalische Kostbarkeiten wie „White Christmas“ im Barbershop-Arrangement von Mac Huff, das von Axel Quast arrangierte georgische Lied „Mrawal Shamier“, das vom Publikum umjubelte „Stonde“ von den Ten Tenors und zum Abschluss „Stille Nacht“ in der Version, die John Rutter für die King’s Singers geschrieben hatte. Wie die Klitschko-Brüder in der Milchschnitte-Werbung gesagt hatten: schwere Kost, aber das Publikum applaudierte dem Ensemble und seinen Solisten Michael Erb, Günter Grundmann und Jörg Ziemer entzückt und beeindruckt.
Pianoforte unterhielt unter der hervorragenden Leitung von Ernst Ickler die Zuhörer nicht nur mit traditionellen Weihnachtsliedern wie „Tochter Zion“, „Herbei oh ihr Gläubigen“; „Hörte der Engel helle Lieder“ und „Maria durch ein Dornwald ging“, sondern verblüffte es auch mit avantgardistischen Titeln wie „December again“ und „Down in Bethlehem“ von Lorenz Maierhofer sowie „Ein neues Weihnachtslied“ und „Der alte Mann“ von O. Gies. Mir persönlich gefiel das Traditional „Halleluja, Salvation and Glory“ am besten, aber wie alles im Leben ist dies Geschmackssache.
Entscheidend für uns war, dass unsere Besucher nach der Zugabe („Jerusalem“ von Fritz Ihlau mit dem tollen Bass-Solo von Klaus Hermann) zufrieden nach Hause gehen würden. Und das taten sie, denn wir wurden von vielen gefragt, an welchem Termin das Konzert im nächsten Jahr stattfinden wird. Das konnten wir allerdings noch nicht beantworten.
Wie hätte Franz Beckenbauer gesagt: Schaun mer mal…
Jörg Ziemer
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